|
Der Roland
von 1656 am Nordgiebel der
Volksschule
(Foto von 1930, nach: Bildarchiv Marburg) |
Die
hölzernen und steinernen Riesen sind schon eigenartige Gesellen. Über
Jahrhunderte wurden Rolandstatuen gehegt und gepflegt, aber über ihren
ideellen Ursprung und ihre Bedeutung wissen wir nichts. In der Tatsache,
dass es keine Aufzeichnungen darüber gibt, darf man wohl ein sicheres
Zeichen dafür sehen, dass den Menschen des Mittelalters der Sinngehalt
der Standbilder so selbstverständlich war, dass sie es für überflüssig
hielten, darüber Ausführungen zu machen. Die einzigen Vermerke, mit
denen die Existenz der Respektfiguren beurkundet wird, sind oft nur
prosaische Kämmereirechnungen, die sich - wie beim Roland von Calbe -
auf die Restaurierung oder Umlagerung der Rolande beziehen.
So gab es in der Forschung seit dem 17. (J. Gryphiander) und 19.
Jahrhundert (Jakob Grimm) bis heute die interessantesten Theorien und
Spekulationen über die Herkunft und Bedeutung der Rolandfiguren. Hier
eine Zusammenfassung:
a) über den Ursprung: Entstehung aus Marktkreuzen,
aus Ahnen- und Gerichtspfählen, aus Figuren der Rolandspiele oder aus
vorchristlichen Götterbildern (z. B. Irminsul der Sachsen);
b) über die
Bedeutung: Sie seien Darstellungen Kaiser Karls des Großen oder Kaiser
Ottos II., Abbilder von Fürsten, Königen oder von Richtern, Zeichen des
Marktes, des Stadtrechtes, der Reichsunmittelbarkeit, Demonstration von
besonderen Privilegien und Freiheiten (z. B. Handelsvorrechten), Zeichen
des Blutbannes, der Autonomie der Stadt gegenüber dem Stadtherrn, der
Herrschaft des Rates und der freien Bürgergemeinde und schließlich
Sinnbilder des Stadtfriedens (vgl.
Pötschke, a. a. O., Abs. 50 – 65).
Auf die 41 (vgl.
ebenda, Abs. 120f.) noch vollkommen bzw. bruchstückhaft erhaltenen oder
untergegangenen und nur durch Urkunden und literarische Zeugnisse
belegbaren Rolandfiguren im deutschen und europäischen Raum kann man
aber meist nur ein oder zwei der aufgeführten Ursprungs- und
Bedeutungskriterien anwenden, d. h., von einer vereinheitlichenden,
generalisierenden (monistischen) Betrachtungsweise des Ursprunges und
der Bedeutung der Rolande kann keine Rede sein. Ja, oft wandelte sich
der Sinninhalt der Bildnisse in den Jahrhunderten. Es gab Fälle, in
denen eine ursprüngliche Heiligenfigur zum Roland „mutierte“, wie das
nachweislich in Erfurt mit dem „Heiligen Martin“ von 1448 im 18.
Jahrhundert aus Unkenntnis geschah. Fast immer waren die veränderten
sozialen und politischen Verhältnisse Ursachen für eine
Bedeutungswandlung. Ein Roland z. B., der im Mittelalter für die
städtische Oberschicht Inbegriff der Ausübung des Markt- und
Kaiserrechtes war, konnte in der frühen Neuzeit Symbol bürgerlichen
Freiheitsbestrebens und in der späteren Neuzeit Ausdruck von
Großmachtphantasien sein.
Unsere Figur in Calbe gehört zum „harten Kern“ von 12 Rolanden, die
schon bei ihrer Erstnennung als solche bezeichnet wurden. 1381 (vgl.
Herrfurth, Neues..., a. a. O., S. 81) wurde der Roland laut einer
Stadtrechnung von 1382 vor der alten Ratslaube auf dem Alten Markt (heute:
südliches Ende der Schloss-Straße) niedergelegt, wahrscheinlich, um ihn
vor dem 1376 neu erbauten Rathaus auf dem Neuen Markt (heutiger
Marktplatz) wieder aufzustellen (vgl.
Hertel, Geschichte..., a. a. O.,
S. 119 f.). Demnach hätte unser Roland vor 1376 bereits existiert, denn
wer errichtet schon einen Roland an einem alten baufälligen Ratsgebäude,
wenn bereits ein neues, größeres und attraktiveres erbaut wurde. Damit
gebührt dem Roland von Calbe in Bezug
auf die Erstnennung die „Bronzemedaille“, vor uns liegen noch Hamburg
(1342) und Bremen (1366 - diese Zahl wird derzeit von D. Pötschke
angezweifelt).
Rechtshistoriker (vgl. u. a.
Munzel-Everling,
a. a. O., Pötschke, a. a. O., Trusen, a. a. O.) fordern heute
nachdrücklich, das historisch-spezifische Bedingungsgefüge jeder
Rolandstadt zu untersuchen und nicht etwa monistische Maßstäbe
anzulegen, um die ursprüngliche Bedeutung der jeweiligen Figur zu
entschlüsseln. Diesem Anspruch wollen wir in Bezug auf unseren Roland
und auf unsere Stadt versuchen, gerecht zu werden.
Warum wird die
Sinnhaftigkeit der Rolandaufstellungen in den Quellen des Mittelalters
nicht erklärt?
In Calbe wie auch
anderenorts tauchte der "Rolant" ohne Vorankündigung in den
Kämmereirechnungen auf,
und niemand machte sich die Mühe, zu erläutern, wen oder was ein Roland
darstellte. Das weist darauf hin, dass man an ihn als verehrungswürdige
Person zur Zeit der Aufstellung bereits gewöhnt war.
Es
gab bereits Patronate von bedeutenden Heiligen, meist Märtyrern des
frühen Christentums, für Kirchen, Klöster und Städte. Im Erzstift
Magdeburg war ebenso wie in Halle seit dem 10. Jahrhundert das Patronat
des Heiligen Mauritius (Moritz)
allgegenwärtig. Mit der Ostkolonisation breitete sich dieses Patronat
nach Osten aus (z. B. Jüterbog, Riga). Das Stiftskloster "Gratia Dei"
besaß zwar St. Victor als Schutzheiligen, aber dieser Märtyrer stand
Mauritius sehr nahe (s.
Miszelle "Gratia Dei"). Beide gehörten der
Thebäischen Legion an, der farbige Mauritius als Legionskommandeur,
Victor als Kohortenführer. Als sie sich in einer Entscheidungssituation
zu ihrem christlichen Glauben bekannt hatten, waren sie und die anderen
Soldaten exemplarisch niedergemetzelt
worden.
Mit dem
Bezug auf die für ihren Glauben gestorbenen thebäischen Legionäre lag
das Stiftskloster "Gottes Gnade" in der Traditionslinie mit Xanten, der
Heimatstadt Norberts, wo es eine starke Verehrung für den heilig
gesprochenen Victor gab, und Norberts Erzstiftsstadt Magdeburg, in der
man Mauritius verehrte (Moritzstift).
In der neueren
Rolandforschung gibt es sogar einen Theorie, Mauritius als "Symbolfigur
des Magdeburger Stadtrechts habe sich in ein allgemeines Rechtssymbol
städtischer Freiheiten verwandelt." (Munzel-Everling, Dietlinde,
Rolande, a. a. O., S. 101).
Auch in dem dicht
bei der Stadt gelegenen und durch politische und soziale Kontakte eng
mit den Calbensern verbundenen Stiftskloster verehrte man einen
"Glaubenskrieger", einen "miles christianus" und Freund Mauritius', eben
jenen christlichen Offizier Victor. Tagtäglich kamen Menschen aus der
Stadt und aus den Dörfern über die damals einzige Saalebrücke weit und
breit, um sich von den Stifts-Brüdern von ihren Krankheiten kurieren zu
lassen, seelischen Beistand zu erlangen oder kleinere und größere
Geschäfte zu tätigen. Dabei lernten sie die Kraft des Ritterheiligen
kennen und verinnerlichten den Glauben an ihn.
Sogar der bedeutende
"Ostlandexperte" Albrecht der Bär ließ sich mit den Attributen Victors
darstellen.
|
|
|
Siegel des Klosters
"Gottes Gnade" mit dem Bild des Heiligen Victor und der Umschrift
"Victor dux gloriosus" (Der ruhmreiche Führer Victor) aus der Lade
der Nicolai-Brüderschaft.
(mit freundlicher
Genehmigung von Herrn Steffen Held aus Hamburg) |
Zeichnung nach der Darstellung des Hl. Victor im
Siegel von "Gratia Dei" |
Albrecht der Bär (Adelbertus Ursus) (1100-1170)
(Zeitgenössisches Siegel)
Interessant ist seine
Darstellung im fast gleichen Habitus wie St. Victor als "miles
christianus", als christlicher Krieger
|
Aber der
Tod der thebäischen Helden hatte für die Zeit der Kreuzzüge
einen propagandistischen Mangel, Victor und Mauritius waren
nicht im
kriegerischen Kampf für die christliche Sache gefallen,
sondern wegen ihrer
Standhaftigkeit für die christliche Sache massakriert
worden.
Nun
weist die neuere Forschung auf einen interessanten
Zusammenhang zwischen den Prämonstratensern und der
Verbreitung der Roland-Ideologie hin.
Führende
Kanoniker auch in unserem Stiftskloster kamen aus
bedeutenden Klöstern in Frankreich; Norbert selbst hatte
einige Zeit in Laon gelebt und gewirkt. Seit dem 11.
Jahrhundert breitete sich von Frankreich her nicht nur die
Verehrung für den heilig gesprochenen Kaiser Karl (den
Großen), sondern ganz besonders auch ein Kult um seinen
Neffen (oder Sohn), seinen wichtigsten Getreuen (Paladin)
Markgraf Roland von der Bretagne, aus, der bei einem
Rückzugsgefecht gegen die "Heiden" in heldenhaft selbstloser
Weise gefallen war (s. weiter unten "Was hatte es mit diesem
Roland auf sich?").
In den
Zeiten der verstärkten feudalen Expansionen und des sich
verfestigenden Ideals vom edlen Ritter wandelten sich die
thebäischen Helden Mauritius und Victor dann wohl allmählich
zum getreuen kaiserlichen Vasallen Roland, der sich für die
Sache der Ausbreitung des Christentums opfert. Besonders "La
Chanson de Roland" aus der altfranzösischen
Heldenliedsammlung "Chansons de geste" wurde so populär,
dass es im deutschen Raum als Rolandslied rasch Verbreitung
fand (vgl. Munzel-Everling, Reinold..., a. a. O., S. 125
ff.). Unter Friedrich I. Barbarossa kam es dann in der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu einer ersten
"Karlsrenaissance" (s. unten) mit der kaiserlichen
Intention, den ideologischen Rückhalt für eine erneute
Konsolidierung der Zentralgewalt zu schaffen. Dabei rückte
unweigerlich auch der Held Roland, die "(ge)rechte Hand" des
Kaisers, in das Licht des öffentlichen Interesses. In Calbe
und Umgebung so wie in Magdeburg war man an einen solchen
Heros mit einem zum Himmel erhobenen Schwert bereits
gewöhnt, an Mauritius bzw. an Victor. So ging sicherlich die
Etablierung des Rolandskultes in unserer Gegend wie auch
anderswo kontinuierlich und unauffällig vor sich.
Aber
erst anderthalb Jahrhunderte später diente die in den Köpfen
der Menschen bereits gegenwärtige Figur Rolands als
Standbild direkt einem juristisch-politischen Zweck (s.
unten), aber niemand bemühte sich, die Bedeutung Rolands zu
erläutern. Roland war eben Roland.
|
Die Zeit, in der unsere Rolandstatue plötzlich in
den Quellen auftauchte, war die Epoche des zweiten großen Aufstiegs der
Stadt Calbe.
Der erste Aufschwung ging auf die Schirmherrschaft des eifrigen
Förderers von Wirtschaft und Städten im Magdeburger Land, auf Erzbischof
Wichmann von Seeburg (Reg. 1152 – 1192) zurück, der in den 1160er Jahren
den Handelsmarkt in Calbe urkundlich sicherte (vgl.
Reccius,
Chronik..., a. a. O., S. 8). Wichmann war ein treuer
Vasall Kaiser Friedrichs I. Barbarossa und begeisterter Anhänger der
Zentralgewalt. Klugerweise sah er in den Städten die wichtigsten Stützen
des Kaisertums. Die Kaisermacht schwand jedoch bald wieder, als in den
1170er Jahren die verheerenden Kämpfe zwischen Staufern und Welfen
ausbrachen. Calbe wurde vom Sachsen- und Bayernherzog Heinrich dem Löwen
und dessen Söhnen, Pfalzgraf Heinrich und Kaiser Otto IV., viermal
zwischen 1179 und 1217 ausgeraubt und verwüstet. Erst unter Friedrich
II. (Regierung 1212 – 1250), einem Enkel Barbarossas, trat eine kurze
Friedens- und Erholungsperiode ein. Nach dessen Tod jedoch bekam Calbe
wieder die furchtbaren Fehden der Fürsten und die Folgen von deren
„Taktik der verbrannten Erde“ zu spüren.
Auch mit seinen Landesherren, den Erzbischöfen, von denen Calbe
inzwischen zur Sommerresidenz erkoren worden war, hatte die Stadt oft
Pech. Am unerfreulichsten verlief die städtische Entwicklung unter
Burchard III. von Schraplau (Reg. 1307 – 1325), einem verschlagenen,
wortbrüchigen Herrscher, der zu seinem eigenen Vorteil drückende Zölle
erhob, von den Städten Geld erpresste und Bürger in den Ruin trieb.
Dieser seinerzeit meistgehasste Mann wurde nach wiederholtem Eidbruch
von aufgebrachten Bürgern aus Magdeburg, Halle und Calbe im Magdeburger
Rathauskeller gefangen gesetzt und dort erschlagen. Das brachte Calbe
ebenso wie den anderen beteiligten Städten Bann und Interdikt ein,
woraus nicht nur militärische Gefahren, sondern auch beträchtliche
Wirtschaftseinbußen entstanden.
Nachdem es Erzbischof Otto von Hessen (Reg. 1327 - 1361), ein
verschwendungssüchtiger Herrscher, geschafft hatte, dass sich Calbe 1331
mit erheblichen Lösegeldern vom Bann und Interdikt freikaufen konnte,
kam mit Dietrich Portitz (Reg. 1361 - 1366) endlich der
wirtschaftspolitische Segen über Calbe. Dessen Wirken fiel in die
Regierungszeit Kaiser Karls IV., der letzten Blüte der mittelalterlichen
Zentralgewalt zum Vorteil der Städte.
|
Karl IV. (Büste von Peter Parler) |
Mit
31 Jahren (1347) war der Tscheche Vaclav (Wenzel) aus dem
Herrscherhause Luxemburg böhmischer König geworden. 1346 wählten ihn auf
Betreiben Papst Klemens’ VI. fünf Kurfürsten zum Gegenkönig von Ludwig
IV. dem Bayern. Nachdem er sich auch noch gegen den von den
Wittelsbachern aufgestellten Gegenkönig Günther von Schwarzburg
durchgesetzt hatte, wurde er im Reich allgemein anerkannt. Bei der
Festigung seiner Macht half ihm ein Ideal. Während der Zeit seiner
Firmung am französischen Hof (1323 – 1330) hatte er nicht nur den
fränkischen Herrschernamen "Karl" angenommen, sondern auch den besonders
seit dem 12. Jahrhundert in Westeuropa wirkenden Kult um Karl den Großen
und seinen Paladin Roland von der Bretagne kennen gelernt und
verinnerlicht. 1355 wurde Karl in Rom von einem päpstlichen Legaten
unter dem Regentennamen Karl IV. zum Kaiser gekrönt. (Die Päpste
hatten sich wegen der drohenden Gefahren zwischen 1309 und 1377 von Rom
nach Avignon geflüchtet.) Der fähige Kaiser, der durch eine geschickte
Hausmacht- und Heiratspolitik, durch den Verzicht der Kaisermacht in
Reichsitalien und durch gesetzliche Regelung der Rechte der Kurfürsten
(Goldene Bulle) von sich reden machte, hatte zwei Ziele vorrangig im
Auge: die Schaffung stabiler (kaiserlicher) Machtverhältnisse im Reich
und die Konsolidierung der Wirtschaft darin. Dabei gab er der Diplomatie
gegenüber der militärischen Gewalt den Vorzug.
Bei der
Verwirklichung dieser Ziele stand ihm ein 16 Jahre älterer Wirtschafts-
und Finanzfachmann ersten Ranges als Berater und enger Freund zur Seite,
der schon erwähnte Dietrich Portitz.
|
Erzbischof Dietrich Portitz (Schlussstein im
s. g. Kagelwitt-Zimmer (jetzt Zimmer des OB) des Stendaler
Rathauses) |
Dietrich Portitz, genannt „Kagelwit“ wegen seiner weißen
Zisterzienser-Kapuze, stammte aus einer Stendaler Patrizierfamilie. Der
Sohn eines Gewandschneiders und Kaufmanns wurde Zisterzienser-Mönch. Mit
46 Jahren, nachdem die Kurfürsten den Böhmen Vaclav zum König gewählt
hatten, begann seine Staatskarriere. Er erhielt verschiedene
Bischofsämter und wurde 1347 vom König in den Staatsdienst aufgenommen.
Dietrich Portitz leitete seit 1352 maßgebend und erfolgreich die
Verhandlungen des Königtums mit der päpstlichen Kurie in Avignon, vor
allem wegen der Kaiserkrönung, und leistete dem künftigen Kaiser bei der
Erwerbung der Kurmark Brandenburg hervorragende Dienste. Durch Kagelwit
kam Karl auch dazu, seinen nach Prag zweiten Residenzsitz in die Nähe
Stendals, nach Tangermünde zu verlegen. Nach der Krönung Kaiser Karls
IV., wuchs der politische und wirtschaftliche Einfluss Dietrichs weiter
an. 1355 bis 1361 wurde er mit der Aufsicht über die Finanzverwaltung
Böhmens betraut, 1360 Kanzler von Böhmen und gleichzeitig der
Stellvertreter des Kaisers im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.
Nicht nur in dieser Funktion stützte sich Dietrich als eifriger
Verfechter der Zentralgewalt auf die Städte im Reich. Als des Kaisers
„rechte Hand“ wurde er 1361 als Theodericus (Dietrich) Erzbischof von
Magdeburg und 1362 auf drei Jahre Mitregent des Markgrafen von
Brandenburg. Damit war er nach dem Kaiser der wichtigste und mächtigste
Mann im Reich. Sein in Böhmen erworbenes Vermögen verwandte er dazu, die
verpfändeten magdeburgischen Festen und Schlösser wieder an das Erzstift
zu bringen und aufwändige Bauten zu errichten (vgl. Meyers
Konversations-Lexikon, Bd. 4, Leipzig 1888, S. 960). Mit Hilfe seiner
Landfriedensurkunde von 1363 (vgl.
Rocke, a. a.
O., S. 71) versuchte er, das Fehden-Unwesen der partikularen Herrscher mit dem Ziel
eines starken Kaisertums zu bekämpfen, wobei ihn die Magdeburger,
Calbenser und Altmärker mit Mannschaften unterstützten. Dabei fiel im
Kampf neben
anderen auch Heinrich von Gribehne, und Klaus von Bismarck wurde
gefangen genommen (vgl.
Reccius, a. a. O., S. 20). Am 17. oder 18.
Dezember 1367 starb Erzbischof Dietrich, der bedeutende Politiker,
Wirtschaftsfachmann und Förderer Calbes. In den sechs verbleibenden
Jahren seit seinem Antritt als Magdeburger Landesherr hat Dietrich
Portitz mehr für Calbe getan als die Erzbischöfe in hundert Jahren vor
ihm.
Sein für uns Heutige so beeindruckendes Verhalten, seine Tatkraft
und sein Einsatz für die Reichsidee beruhen wohl in erster Linie auf
seiner Herkunft.
Er war einer der wenigen Bürgerlichen, die im Mittelalter mit solcher
Machtfülle ausgestattet waren.
Durch seine Initiative und teilweise mit Hilfe seines Vermögens wurde in
Calbe ein Schloss in der Nähe der neu aufgebauten Saalebrücke als
Sommersitz der erzbischöflichen Landesherren und als politische
Tagungsstätte gebaut, die Stadt durch Einrichtung neuer Wohn- und
Produktionsgebiete, des Breite- und Ritterstraßenviertels, um rund die
Hälfte der Fläche erweitert (vgl. Reccius, a. a. O., S. 19 f.), die
ursprünglich dürftige Befestigung durch doppelte hohe Mauern mit
Schwibbögen, Wehrgängen, Zwingern und Wällen sowie durch Zwischen- und
Außengräben ersetzt und 4 neue Türme (insgesamt 7) errichtet. Der
Verkehr und der Fernhandel verliefen durch drei doppelt befestigte
Stadttore: das Gröpertor (Schlosstor) im Norden, das Bernburgische Tor
(ursprünglich: "Burgtor“) und das Brumbysche Tor. Die zwei zuerst
genannten Tore folgten der alten Nord-Süd-Heerstraße, die auch zugleich
eine bedeutende Handelsstraße war.
Eine Zeit der zweiten wirtschaftlichen Blüte Calbes folgte.
Meines Erachtens erscheint es nicht an den Haaren herbei gezogen, eine
Verbindung von Karl IV. über seinen Stellvertreter Dietrich, der sich in
Calbe stark engagierte, bis zur Aufstellung unseres Rolands
herzustellen.
Karl IV. hatte in seinem Reich, dessen politischen Schwerpunkt er in den
nördlichen Teil verlagert hatte, eine, wie A. D. Gathen formulierte,
„karolingische Atmosphäre“ geschaffen, die sich stark auf Karl den
Großen als den „guten Gesetzgeber und Richter“ bezog (vgl.
Gathen, a. a.
O., S. 107 ff.). Ähnlich, wie römische Imperatoren sich auf Gaius Julius
Caesar beriefen, wenn sie ihre Macht apostrophieren wollten, beschworen
bedeutende Kaiser des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches den
Geist Karls des Großen, um ihren Anspruch auf eine starke Zentralgewalt
zu betonen. (So hatte schon Friedrich I. Barbarossa (König 1152/Kaiser
1155-1190) eine erste breitere „Karlsrenaissance“ im deutschen Raum ins
Leben gerufen, die in der Heiligsprechung des großen Vorbildes 1165
gipfelte.)
Die „karolingische Atmosphäre“ unter Karl IV. äußerte sich u. a. in der
Gründung einer Karl dem Großen geweihten und dem Aachener Karlsmünster
nachempfundenen Kirche in der Prager Neustadt, in der Stiftung eines den
Heiligen Vaclav (Wenzel) und Karl geweihten Klosters in Ingelheim, dem
legendären Geburtsort Karls des Großen, in dem Bau der Burg Karlstein
mit drei dem Karlsreliquiar nachempfundenen Kapellen, dem Bau der
Karlsbrücke in Prag und dem Erwerb zweier Elfenbeinhörner, die dem engen
Vertrauten Karls, Roland de Bretagne, gehört haben sollen (vgl.
Munzel-Everling, a. a. O., Abs. 35).
Im Westen des Reiches, in Nähe zu Frankreich, wurden in dieser Zeit der
„karolingischen Atmosphäre“ vorwiegend Figuren des Heiligen Karl und im
magdeburgischen und märkischen Raum in erster Linie Rolandstatuen
aufgestellt.
Was hatte es mit diesem Roland auf sich?
In Einhards Biographie von Karl
dem Großen wird erwähnt, dass der Markgraf der Bretagne, Hruotlandus, in
der Schlacht im Tal von Ronceval 778 gefallen war. Später setzte eine
wahre Flut von literarischen Bearbeitungen des Sujets vom treuen
Vasallen und Freund ein. Rolandus wurde in bedeutenden Dichtungen,
welche die Zeitgenossen oft durchaus für die Wahrheit nahmen, zur
„rechten Hand“ Karls und zu seinem „Schwert der Gerechtigkeit“ (spata
iustitie) erhoben. In der „Chanson de Roland“ (um 1100), in der „Historia
Karoli Magni et Rotholandi“ (wahrscheinlich um 1140), in dem deutschen
„Rolandslied des Pfaffen Konrad“ (um 1170), dem Epos des Stricker „Karl
der Große“ und anderen wird dem Leben und besonders dem heldenhaften
„Märtyrertod“ Rolands ein breiter Raum zugestanden. Im Bewusstsein der
Menschen jener Zeit wurde Roland - wahrscheinlich auch mit dem aktiven
Zutun der Prämonstratenser - zu einer Heldenfigur, zu dem Ideal des
treuen, selbstlosen und tapferen Vasallen, der bedingungslos für seinen
Herrscher eintrat. Der Sage nach war er nicht nur mit Karl dem Großen
verwandt, sondern auch dessen unverbrüchlicher Freund. Die Kunde vom
loyalen Stellvertreter Karls, dem „Schwert der Gerechtigkeit“,
verbreitete sich in West- und Mitteleuropa rasch und genoss große
Popularität.
Als die Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Karl IV. sich mit ihrem
Anspruch auf eine zentralistische Herrschaft und ein kaiserliches
Rechtssystem auf Karl den Großen beriefen, kamen sie an der populärsten
Kultfigur der karolingischen Zeit nicht vorbei - Roland wurde zum Symbol
für kaiserliches Recht und kaiserliche Hoheit.
Auch in den manchmal etwas fabulösen Ausführungen unseres Ortschronisten
aus dem 18. Jahrhundert, Johann Heinrich Hävecker, kommt zum
Ausdruck, dass es sich bei Rolandfiguren um
Symbole kaiserlichen
Gerichts,
beruhend auf römischem, fränkischem und
sächsischem Recht,
handelte. Der Chronist ging 1720 sogar so weit zu behaupten, dass die
Statuen nicht „Rolands Bildnis wären, denn es vielmehr der Kaiser,
Könige und Fürsten Bildnis[se] sind, und von dem Rolando nur den Namen
bekommen haben…“ Sie hätten an vielen Orten „im Namen des Kaisers
den
Gerichten vorgestanden“ (Hävecker, a. a. O., S. 72).
Die Rechtshistorikerin Munzel-Everling hat das so formuliert: „Verfolgt man… die These der bewussten Aufstellung der
Rolandfiguren als Symbole des Kaiserrechts auf dem Hintergrund des neu
aufgelebten Karlskultes unter Karl IV. weiter, so ließe sich die
konzentrierte Aufstellung der Rolandfiguren in Norddeutschland aus der
sich nach Norden verlagernden Hausmachtpolitik Karls IV. erklären, wo
die Städte ihrerseits nach Loslösung vom geistlichen Stadtherrn und
Erlangung der Reichsunmittelbarkeit (und damit des Kaiserrechtes bzw.
kaiserlicher Privilegien) strebten. Möglicherweise unterstützten der
Kaiser und später seine Söhne bewusst den - in sicherlich mancher
Hinsicht auch als Nachahmung zu verstehenden - Trend zur Aufstellung von
Roland- oder Kaiserfiguren (bzw. die Umwidmung bereits bestehender
Figuren).“ (Munzel-Everling, a. a. O., Abs. 60)
Umdeutungen sind z. B. aus Wedel und Herford bekannt, wo man Statuen
Karls des Großen als "Roland" bezeichnete. Wahrscheinlich hatte der
Rolandkult auch auf die westlichen Reichsregionen „durchgeschlagen“.
Eine Loslösung vom geistlichen Stadtherrn, wie sie Munzel-Everling als
eines der Ziele angibt, wurde nachweislich (wie in anderen
wirtschaftlich bedeutenden Städten des Reiches) von der Bürgerschaft in
Calbe angestrebt, allerdings mit geringem Erfolg; unsere Stadt blieb
landesherrliche Immediatstadt, und ihr „Kampf“ beschränkte sich mehr und
mehr auf den „Kleinkrieg“ mit den Schlossvögten. Auch die Erlangung
einer Reichsunmittelbarkeit erwies sich bei der immer schwächer
werdenden Zentralgewalt als illusorisch.
Wenn Calbe einen Roland als Symbol des Bündnisses zwischen Kaisertum und
Stadt auf Weisung oder mit wohlwollender Duldung des Landesherren bekam,
dann macht es nur Sinn, den wohl „bürgerlichsten“ aller Magdeburger
Erzbischöfe, Dietrich Portitz (Kagelwit), dafür in Betracht zu ziehen.
Die Nachfolger Dietrichs waren wieder – außer Albrecht III. von Querfurt
(1382-1403) -, ähnlich wie Kagelwits Vorgänger, dubiose Politiker, die
sich schamlos bereicherten und das Land herunterwirtschafteten. Calbe
wurde sogar in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in die
militärischen Auseinandersetzungen zwischen Erzbischof Günther II. Graf
von Schwarzburg (1403-1445) und der mächtigen Stadt Magdeburg hinein
gezogen und erlitt dabei Zerstörungen und starke wirtschaftliche
Einbußen. Das angestrebte Bündnis zwischen einer Reichs-Zentralgewalt
und den Trägern des ökonomischen Aufschwunges, den Städten, erwies sich
im deutschen Raum als irreal. Die Idee scheiterte.
In Calbe kommen also mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Kaiser und ein
Landesherr für die Aufstellung des Rolands in Frage, Karl IV. und sein
„getreuer Paladin“ Dietrich Portitz.
Die drei Ausführungen
des Rolands von Calbe
Die erste Figur
Leider wissen wir nicht, wie unser erster hölzerner Roland aussah;
lediglich seine Bemalung (1465) und die Ausbesserung seines kleinen
Daches (1473) wurden erwähnt (vgl.
Hertel, a. a. O., S.120).
Erstaunlich erscheint, dass die Rolandfigur in den Bedrängnissen und
blutigen Katastrophen, welche die Stadt leider noch durchleben musste,
erhalten blieb. Wahrscheinlich wurde sie in Zeiten der Gefahren, wie man
es bei der ersten Erwähnung ausgedrückt hatte, „niedergelegt“ – und dann
sicher verwahrt.
|
Der Schild
-
letztes erhalten
gebliebenes Stück des hölzernen Rolands von 1656 im Kreismuseum Schönebeck |
Die zweite Figur
Nach drei Jahrhunderten und mehrmaligen Reparaturversuchen musste
schließlich eine neue Figur her. „Demnach denn das
alte Rolandsbild lange ohne Obdach gestanden und für Wetter und Winden,
weil es nur von Holz verfertiget gewesen, schadhaft worden war, so hat
der Magistrat aus Beisorge, dass es endlich gar umfallen möchte, Anno
1658 ein neues, wiewohl auch nur von Holz, aushauen, aufrichten, und mit
einem Gehäuse und Schiefer-Dach verwahren, auch mit einem Gatter oder
Geländer umfassen lassen, an welchem als einer öffentlichen
Gerichts-Stelle das Halseisen zur Abstrafung öffentlicher Frevler
befestiget ist.“ So schrieb Hävecker (a. a. O., S.73) über den neuen
Roland von 1656/1658, dessen Mantelfarbe blau war (vgl.
ebenda, S. 72).
Durch eine oberflächliche Interpretation der Quellen bzw. durch die
dichterische Freiheit des Lehrers und Stadtgeschichtspublizisten Wilhelm
Oswald Richter (1889 - 1965) entstand im 20. Jahrhundert eine Legende,
dass sich nach der Begutachtung des neuen, über vier Meter hohen Werkes
durch den Rat am 28.Oktober 1656 die Herren kategorisch geweigert
hätten, die anatomisch fragwürdige Skulptur anzunehmen, denn die Arme
waren gegenüber dem deutlich größeren Kopf und dem Körper zu kurz und zu
dünn geraten. Nach vielem Hin und Her hätte der Rat 1658 schließlich
doch noch dem Meister den Roland abgekauft. Diese Geschichte wurde bis
in die jüngste Zeit bedenkenlos kolportiert.
|
Der Holz-Roland von Meister Gigas
|
Klaus Herrfurth konnte jedoch durch Archivrecherchen die Wahrheit
darüber ans Licht bringen. Demnach gab es gar keine Weigerung des Rates,
das im Herbst 1656 angefertigte Werk des Meisters Gottfried Gigas, der
auch die Figuren des Hochaltars in der Stadtkirche geschnitzt hatte,
anzukaufen, vielmehr wurde laut Kämmereirechnung der Roland tatsächlich
ohne Beanstandungen gekauft und alles zu seinem Schutz organisiert.
Aber es gab einen Streit zwischen dem Schlossamt (als Vertretung des
Administrators) und dem Rat der Stadt um die Rechtmäßigkeit der
Aufstellung des neuen Rolands. Die Beamten des Landesherrn weigerten
sich, die Handlungsweise des Rates anzuerkennen, weil sie darin – wohl
zu Recht - ein Wiederaufleben der städtischen Autonomiebestrebungen
sahen. Erst 1658 kam es zu einem Kompromiss, und beide Seiten
versicherten, die bisher verankerten Rechte der Gegenpartei unangetastet
zu lassen (vgl.
Herrfurth, a. a. O., S. 81 ff.).
Es ging also bei dem zwei Jahre dauernden Streit nicht um
künstlerisch-ästhetische, sondern um politisch-exekutive Belange, und er
wurde nicht zwischen Rat und Meister, sondern zwischen Rat und Amt
geführt.
Übrigens: Die Proportionsmängel, die deutlich zu erkennen sind und auf
denen W. O. Richters Phantasie-Erzählung aufbaut, haben ihre Ursachen in
Reparaturarbeiten, die 1817 ein Maurermeister !!! Ruthe an der Figur ausführte
(vgl.
ebenda und Stadtarchiv Calbe K 103 unten).
Man muss sich allerdings fragen, wie weit sich Meister Gigas an die alte
Vorlage gehalten hatte. Dass er „modernisierte“, ist am barock
gestalteten Kopf und dem Helm des 17. Jahrhunderts nicht zu übersehen.
Der wahrscheinlich ursprünglich karolingische
Oberlippenbart
(„Schnauzer“) z. B. wurde dem Zeitgeschmack angepasst.
Das
Schwert Durendart, Symbol der von Gott über Karl den Großen an den
Stellvertreter Roland verliehenen Macht und beruhigendes Zeichen
göttlichen und kaiserlichen Schutzes, der
Schild mit dem redenden
Stadtwappen, Kalb und Stadtmauer, sowie die
Ritterrüstung werden mit
Sicherheit schon bei der Figur des 14. bis 16. Jahrhunderts vorhanden
gewesen sein. Der
Helm
allerdings,
etwas ungewöhnlich für den ursprünglich spätmittelalterlichen Roland, könnte nach dem Dreißigjährigen Krieg dazu gekommen sein.
Interessant an dem Streit von 1656 ist, dass die Beamten des um die
Schaffung absolutistischer Verhältnisse bemühten Landesherren, des
Administrators August von Sachsen-Weißenfels (Reg. 1631 - 1680), die
Ziele des Rates wohl richtig eingeschätzt und deshalb versucht hatten,
die Symbolik neuen bürgerlichen Autonomiebestrebens auszuschalten. Ein
Viertel Jahrtausend nach der ersten Erwähnung ging es deutlich nicht
mehr um ein Bündnis zwischen Kaisertum und Städten, sondern um die
Auseinandersetzung zwischen absolutistischem Landesfürsten und
frühkapitalistischem Stadtbürgertum. Die Zentralgewalt war ohnehin nach
dem Dreißigjährigen Krieg endgültig bankrott.
Die Stadtväter von Calbe hatten das obsolete Relikt nicht einfach
„entsorgt“, sondern zu einer sinnbildlichen Speerspitze, wenn auch zu
einer wenig wirkungsvollen, umfunktioniert.
|
Der
Elbsandstein-Roland des Bildhauers Eberhard Glöss
von 1976 |
Eine Abschaffung erschien auch deshalb nicht ratsam, weil in der
Bevölkerung der Roland inzwischen zur real
greifbaren Sinnfigur für Recht und Ordnung geworden war. Von
diesem Gedanken mögen vielleicht auch die frühabsolutistischen Beamten
des Administrators ausgegangen sein, als sie der Neuaufstellung doch
noch zustimmten.
Bei einer erneuten Begegnung mit dem Roland im 19. Jahrhundert können
wir wahrnehmen, dass sich die Intentionen der städtischen
Roland-Eigentümer wiederum verändert hatten:
„Seit den festlichen Tagen der glorreichen Kriegsjahre 1870 und 71 trägt
der jetzt mit Ölfarbe bronzeartig angestrichene Roland seine Schärpe in
den
vaterländischen
Farben um den Brustpanzer“, schrieb der Pfarrer und
Ortsgeschichtsschreiber Rocke 1774 (a. a. O.,
S.144). Nun war die imposante Figur zum Träger deutschen Nationalstolzes
geworden.
Die dritte Figur
Dass die Bürger von Calbe ihren Roland 1976 nach dem Verhängnis des
schrecklichen Nachkriegswinters 1946/47 (vgl. unten: Geschichte des
Rolands von Calbe in Daten) wieder erstehen ließen – diesmal
aus Stein, zeugt von ihrer Ehrerbietung gegenüber der eigenen
bedeutenden Geschichte. 1976 wurde nach vielen vergeblichen Bemühungen
der Bürger um einen neuen Roland die von dem Bildhauer Eberhard Glöss
geschaffene Sandstein-Replik feierlich eingeweiht.
|